7 Koffersysteme für die BMW R 1250 GS im Test | MOTORRADonline.de

2021-11-22 02:39:21 By : Mr. Jacky AI

Ob als Tisch, Stuhl, Trittleiter oder Montageständer – Motorrad-Koffersysteme sollten bei einem echten Abenteuer für nichts zu schade sein. Wir haben sieben Koffersets aus Aluminium und Kunststoff getestet.

Druck ist das Stichwort, Aluminium- und Kunststofflösungen müssen damit umgehen können. Überdruck, Unterdruck, Winddruck, Wasserdruck oder einfach nur mechanische Kraft. Doch neben Wind-, Staub-, Feuchtigkeits- und Umsturzschutz müssen diese Koffer noch weitere Tugenden mitbringen, über die wir noch gar nicht gesprochen haben: Eine davon wäre, viel Stauraum zu bieten. Gleichzeitig ist es jedoch nicht unnötig breit, ein weiteres zu bauen. Außerdem sollte der Schwerpunkt bei voll beladenen Seitenkoffern und Topcase nicht zu hoch liegen. Und da wir schon beim Thema Stauraum und maximale Zuladung sind: Was nützt es, wenn das gesamte Gepäck in den Koffer passt, dieser aber nur mit fünf Kilogramm beladen werden kann? Oder umgekehrt: Wenn der Hersteller 15 Kilo erlaubt, aber zu wenig Volumen dies verhindert?

Und noch eine andere Herstellerangabe, die für Hobby-Abenteurer nicht ganz unwichtig ist: die zulässige Reisegeschwindigkeit mit montiertem Gepäck. BMW wagt hier am meisten, lässt den Abenteuerreisenden bei Geschwindigkeiten von bis zu 180 km/h von der Leine. Andere sind restriktiver und begrenzen die Höchstgeschwindigkeit auf 130 oder sogar 120 km/h. Im besten Fall geschieht dies aus purer Vorsicht, im schlimmsten Fall wird es jenseits dieser Tempi gefährlich. In der Regel zeigt sich die große GS vom Beladungszustand zum Glück recht unbeeindruckt. Lästiges Pendeln oder andere Einschränkungen der Fahreigenschaften sind ihr weitgehend fremd. Dennoch sollten bei voller Beladung einige Tipps beachtet werden (siehe unten).

Volumen: 38 Liter Gewicht: 4,95 kg Abmessungen: 42 x 37 x 33 Preis: 350,00 Euro

Volumen: 45 Liter Gewicht: 5,58 kg Maße: 54 x 30 x 38 Preis im Set: 980,00 Euro

Volumen: 37 Liter Gewicht: 5,29 kg Abmessungen: 54 x 26 x 38 Preis: siehe Koffer links

Material Gehäuse: Aluminium; Materialträgersystem: Stahl

Nutzlast: 10/10/10 kg; zulässige Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h; Fahrzeugbreite mit zwei Koffern: 103 cm; Gesamtpreis: 1560 Euro

  Riesiger Stauraum; Das Anbringen und Entfernen aller Hüllen ist sehr einfach; Einhandbedienung; Seitenkoffer nach vorne klappbar und komplett abnehmbar; Koffer sind leicht zu stapeln; sehr stabil und robust; Koffer und Topcase sind leicht zu transportieren; Adventure-Helm passt in Topcase; Testgepäck lässt sich leicht verstauen; Gepäckträger lassen sich dank Quicklock-System einfach abnehmen

  Kein Gepäcknetz vorhanden; etwas hoher Schwerpunkt; alle drei Koffer minimal undicht

Fazit: SW-Motech sollte den Dichtungsgummi verbessern. Ansonsten zeigt das Trax ADV Koffersystem keine Schwächen, glänzt mit Volumen, Bedienung und Robustheit. Und ist ein verdienter Testsieger.

Volumen: 25–35 Liter Gewicht: 6,95 kg Abmessungen: 47 x 38 x 29–35 Preis: ab 457,50 Euro

Volumen: 30–39 Liter Gewicht: 6,80 kg Abmessungen: 48 x 31–37 x 37 Preis: 355,00 Euro

Volumen: 20–29 Liter Maße: 48 x 31–37 x 37 Gewicht: 6,88 kg Preis: 355,00 Euro

Material Gehäuse: Kunststoff; Materialträgersystem: Edelstahl

Nutzlast: 5/10/10 kg; zulässige Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h; Fahrzeugbreite mit zwei Koffern: 84–95 cm; Gesamtpreis: 1.528 Euro

  Trägersystem sehr unauffällig am Fahrzeug platziert; Gehäuse sehr stabil; sehr geringe Fahrzeugbreite mit Koffern durch schmale und symmetrische Bauweise; Das Volumen von Koffern und Topcases lässt sich durch einfaches Drehen eines Hebels um rund neun Liter erweitern; Griffe; Farbcodierung der Bedienelemente; niedriger Schwerpunkt am Motorrad; Adventure Helm passt in Topcase

  Testgepäck schöpft das verfügbare Volumen bereits stark aus; schwer; rechter Koffer kippt auf den Boden; Laden etwas umständlich

Fazit: Wer keine Lust zum Schrauben hat, einen cleanen Hinterbau liebt oder einfach am ganzen Motorrad der weiß-blauen Marke treu bleiben will, findet in den Vario Koffern eine sehr gute und durchdachte Lösung.

Volumen: 45 Liter Gewicht: 5,43 kg Abmessungen: 50 x 40 x 35 Preis: 389,00 Euro

Volumen: 38 Liter Gewicht: 4,99 kg Abmessungen: 52 x 30 x 39 Preis: 389,00 Euro

Volumen: 38 Liter Maße: 52 x 30 x 39 Gewicht: 4,96 kg Preis: 389,00 Euro

Material Gehäuse: Aluminium; Materialträgersystem: Stahl

Nutzlast: 5/10/10 kg; zulässige Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h; Fahrzeugbreite mit zwei Koffern: 102 cm; Gesamtpreis: 1632 Euro

  Gepäcknetze in allen Kofferdeckeln; Deckel lässt sich hin und her klappen und ist komplett abnehmbar; Adventure-Helm passt in Topcase; Testgepäck lässt sich leicht verstauen; Koffer sind relativ leicht; sehr feste Verbindungen zwischen Koffer und Gepäckträger; praktische Griffe an allen Koffern; Kofferträger mit Schnellverschlusssystem

  Das Heck des Motorrads ist auf der rechten Seite breiter; Die Seitenwände und Deckel der Koffer könnten stabiler sein; Koffer nur mäßig stapelbar; Die Form des Koffers nimmt etwas Stauraum weg

Fazit: Ein sehr guter dritter Platz, aber punktuell sehr nah am Urteil „sehr gut“. Die Xceed-Hüllen sehen toll aus, sind aber nicht für den sehr harten Abenteuereinsatz gemacht.

Volumen: 38 Liter Gewicht: 5,43 kg Abmessungen: 41 x 35 x 34 Preis: 379,00 Euro

Volumen: 38 Liter Gewicht: 4,80 kg Abmessungen: 52 x 29 x 41 Preis: 399,00 Euro

Volumen: 31 Liter Maße: 52 x 25 x 41 Gewicht: 4,51 kg Preis: 399,00 Euro

Material Gehäuse: Aluminium; Materialträgersystem: Edelstahl

Nutzlast: 5/15/15 kg; zulässige Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h; Fahrzeugbreite mit zwei Koffern: 98 cm; Gesamtpreis: 1.578 Euro

  Sehr leichtes Trägersystem; extrem stabiles Gehäuse aus 1,5 mm starkem Aluminiumblech; sehr hochwertige Verarbeitung; bequeme Griffe an den Seitenkoffern; Einhandbedienung zum Entfernen; Seitenkoffer beidseitig verwendbar; Adventure-Helm passt in Topcase; Testgepäck lässt sich leicht verstauen; eloxierte Oberflächen; wasserdicht

  Konstruktionsbedingt ist bei unserem Dauertest ein Kunststoffteil am Verschluss gebrochen; Topcase ist etwas wackelig; kein Gepäcknetz im Deckel enthalten

Fazit: Die Zega-Boxen von Touratech sind voll Fernreisetauglich. Leider ist bei einem einfachen Kneiftest ein Kunststoffteil gebrochen (Pappschachtel zwischen Schachtel und Deckel). Die Reparatur wäre möglich.

Volumen: 40 Liter Gewicht: 5,14 kg Abmessungen: 41 x 41 x 36 Preis: 279,90 Euro

Volumen: 45 Liter Gewicht: 6,80 kg Maße: 50 x 32 x 41 Preis im Paar: 729,00 Euro

Volumen: 40 Liter Abmessungen: 50 x 30 x 41 Gewicht: 6,90 kg Preis: siehe Koffer links

Material Gehäuse: Aluminium; Materialträgersystem: Stahl

Nutzlast: 5/10/10 kg; zulässige Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h; Fahrzeugbreite mit zwei Koffern: 101 cm; Gesamtpreis: 1451 Euro

  Gepäcknetze in allen Kofferdeckeln; Deckel der Seitenkoffer lässt sich hin und her klappen und ist komplett abnehmbar; stabiles Drahtseil hält den Deckel geneigt; Adventure-Helm passt in Topcase; Testgepäck lässt sich leicht verstauen; Augen verzurren; extrem widerstandsfähig

  Kofferbefestigung über Rändelrad; Topcase liegt aufgrund des Befestigungsmechanismus uneben auf dem Boden; Das Schloss am Topcase ist nicht richtig ausgerichtet; schwer zu tragen, da keine Griffe vorhanden sind; relativ schwierig; Die (De-)Montage des Topcase ist aufwendig; Scharfkantiger Topcasehalter

Fazit: Der Name „Extreme“ passt gut zu den Koffern von Wunderlich: Sie halten einiges aus. Obwohl sie nicht bequem sind, sind sie dennoch eine gute Wahl für den sehr harten Einsatz.

Volumen: 52 Liter Gewicht: 5,33 kg Abmessungen: 59 x 46 x 31 Preis: 319,99 Euro

Volumen: 33 Liter Gewicht: 5,40 kg Maße: 53 x 24 x 42 Preis im Paar: 595,99 Euro

Volumen: 33 Liter Gewicht: 5,40 kg Abmessungen: 53 x 24 x 42 Preis: siehe Koffer links

Material Gehäuse: Kunststoff; Materialträgersystem: Stahl

Nutzlast: 10/10/10 kg; zulässige Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h; Fahrzeugbreite mit zwei Koffern: 92 cm; Gesamtpreis: 1304 Euro

  Stabile Kunststoffkonstruktion; Der Seitenkoffer lässt sich komplett oder nur im oberen Drittel öffnen; integrierte Gummibänder; Topcase fasst zwei Helme; praktischer Griff; Das Topcase lässt sich leicht abnehmen

  Blinker müssen verschoben werden, um das Trägersystem zu montieren; Dichtungsgummi in Seitenkoffern rutscht aus der Halterung, wodurch der Koffer leicht undicht wird; hervorstehende Griffe erschweren das Anbringen von zusätzlichem Gepäck; mangelnde Belastbarkeit; Dellen in den Aluminiumplatten; asymmetrisches Heck; Koffer dreifach verriegelt

Fazit: Ironischerweise ist die Aluminiumabdeckung anfälliger als der robuste Kunststoff, aus dem die Gehäuse gefertigt sind. Die Seitenkoffer bieten wenig Stauraum, dafür bietet das Topcase viel Volumen.

Volumen: 46–58 Liter Gewicht: 5,53 kg Abmessungen: 61 x 48 x 28–33 Preis: 299,00 Euro

Volumen: 40 Liter Gewicht: 3,76 kg Maße: 51 x 33 x 39 Preis im Paar: 356,90 Euro

Volumen: 40 Liter Gewicht: 3,79 kg Abmessungen: 51 x 33 x 39 Preis: siehe Koffer links

Material Gehäuse: Kunststoff; Materialträgersystem: Stahl

Nutzlast: 10/10/10 kg; zulässige Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h; Fahrzeugbreite mit zwei Koffern: 114 cm; Gesamtpreis: 901 Euro

  Dreistufige Volumenregulierung im Topcase (46, 52, 58 Liter); ein Adventure-Helm passt in die mittlere Position, zwei Helme passen in das Topcase in die größte Volumenerweiterung; sehr stabil trotz Kunststoffkonstruktion; Topcase sehr leicht zu (de)montieren; Koffer halten sehr stabil auf den Gepäckträgern; Integralhelm passt in Seitenkoffer

  Seitenkoffer minimal undicht; Koffer sind mit Handschuhen schwer zu öffnen; das Volumen in den Seitenkoffern reicht für das Testgepäck nicht aus; Das Beladen der Seitenkoffer ist aufgrund der unebenen Seiten umständlich; Seitenkoffermontage aufwendig; asymmetrisches Heck

Fazit: Der Zweck des Shad Koffers ist nicht die Abenteuerreise, sondern die klassische Tour. Er bietet viel Stauraum und Komfort, ist trotz seiner Kunststoffkonstruktion robust und vor allem sehr günstig.

Kommen wir zurück zum Thema Breite: Ein solcher Boxermotor ist mit rund 75 Zentimetern schon vergleichsweise breit. Die breiteste Stelle der 1250 GS ist mit 95 Zentimetern der Lenker. Genau diese 95 Zentimeter benötigt das von BMW angebotene Kofferset in Sachen Gesamtbreite – zumindest wenn man das gesamte Volumen des Vario Koffers nutzen möchte. Innen mit einem Handgriff verstellbar, lassen sie sich um rund neun Liter und fünf Zentimeter verkleinern. Dann schrumpft die Breite am Heck des BMW auf überschaubare 84 Zentimeter. Andere Testkandidaten legen deutlich weniger Wert auf eine so schlanke Linie: Mit einer Spannweite von 114 Zentimetern halten sich die Gehäuse von Shad am wenigsten zurück. Andererseits bieten sie mit 138 Litern auch das größte Stauraumvolumen im Test und sind mit knapp über 900 Euro für das Komplettset auch noch am günstigsten.

Hier müssen natürlich Kompromisse eingegangen werden. Nicht in Sachen Komfort. In Sachen kühnes Image punkten hier die quaderförmigen Aluminiumboxen, auch wenn es sich letztlich um eine oberflächliche, rein äußerliche Einschätzung handelt; denn in Sachen Robustheit können die Kunststoffkoffer einiges aushalten, in manchen Situationen sind sie sogar insgesamt die bessere Wahl. Weichgepäcktaschen haben wir für diesen Test übrigens gar nicht in Betracht gezogen, da diese das Gepäck im Inneren nicht schützen können, wenn es umfällt. Bei allen hier getesteten Boxerboxen kannst du dir jedoch sicher sein: Sie können viel mitnehmen und viel mitnehmen.

Motorrad-Abenteurer, die in abgelegenen Gebieten stürzen könnten, sind mit Aluminiumkoffern besser aufgehoben. „Einschlägige“ Erfahrungen von Weltreisenden beweisen dies, als zum Beispiel mitten in der Wüste die verbeulten Kisten wieder begradigt werden mussten. Aber auch für normale Reisende spielt das kühne Image und Erscheinungsbild des Aluminiumkoffers eine Rolle. Kunststoffkoffer sind eher konservativ und weniger solide. Letzteres ist nicht wahr. Kleinere Stürze auf Sand oder Gras können auch Plastikkisten gut bewältigen. Fällt es jedoch auf Stein oder Asphalt, ist Kunststoff bruchanfällig und schwer zu reparieren. Oft reicht jedoch eine improvisatorische Lösung. Aluminium verbiegt sich zunächst nur, reißt aber bei zu viel Krafteinwirkung. Und Aluminiumschweißen ist nicht überall möglich. Käufer achten daher nicht nur auf Optik, sondern auch auf Komfort und Preis/Leistung.

Das üppige Gepäcksystem in unserem Test bietet ein Volumen von 138 Litern. Auch wenn man das nicht ausschöpft und sich an die vom Hersteller angegebenen Belastungsgrenzen hält, kann man schnell viel Mehrgewicht hinzufügen. Dies betrifft hauptsächlich das Hinterrad und wirkt sich auf das Fahrverhalten aus. Dies müssen Sie beim Fahren berücksichtigen. Am besten schon vorher Gegenmaßnahmen ergreifen.

Empfohlene Maßnahmen: Erhöhen Sie die Federvorspannung (dadurch wird der Hinterbau angehoben) und - wenn das Federbein es zulässt - auch die Druck- und Zugstufe straffer einstellen. Passen Sie außerdem wenn möglich den Reifendruck an (Werte sollten in der Betriebsanleitung des jeweiligen Motorrads aufgeführt sein). Vorne reicht meist ein Plus von 0,2 bis 0,3 bar, hinten sind etwa 3 bar angemessen. Anschließend das Durchhang der Antriebskette prüfen und ggf. nachstellen. Eine zu straffe Kette belastet den Getriebeausgang. Schließlich voll beladen vor der Tour eine Probefahrt machen.

SW-Motech verlässt den Ring als Sieger. Maßgeblich dafür verantwortlich: Stabilität, Gewicht und Stauraum des robusten Aluminiumkoffers. Mit einer weniger abenteuerlichen Einstellung sichern sich die Kunststoffkoffer aus dem BMW Original Zubehör den zweiten Platz und auch die Note „sehr gut“. Sie überzeugen mit schlankem Design, variablen Volumen und unauffälligem Trägersystem.

Auf den ersten „guten“ Plätzen folgen Hepco & Becker und Touratech knapp dahinter. Aber auch ihre Leistung ist am Ende des Tages immer noch sehr beeindruckend. Beeindruckend ist auch die schiere Größe des Shad Topcases. Gemessen am günstigen Setpreis, deutlich unter 1000 Euro, erhält der packfreudige GS-Fahrer einen echten Mehrwert, der für uns einen Kauftipp wert ist.

Gut gerüstet für mehrtägige oder sogar mehrwöchige Touren.

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